Während die gesamte Finanzbranche - insbesondere Vermögensverwalter und Makler - in den letzten Jahren bereits große Anstrengungen im Bereich der digitalen Transformation unternommen hat bzw. schon sehr viel Zeit und Geld investiert hat, werden wir alle uns weiterhin auf neue digitale Entwicklungen spezialisieren müssen. Innovationen lassen sich nicht aufhalten und Unternehmen brauchen diese neuen Technologien, um ihre Dienstleistungen entsprechend zu verbessern und um damit wettbewerbsfähig zu bleiben.
Es geht dabei nicht nur um die bloße Bewältigung des technologischen Wandels, der durch den Einsatz von Tools wie Cloud Computing, Blockchain und künstlicher Intelligenz bereits im vollen Gange ist, sondern auch darum, sich eingehend mit den Auswirkungen auf Mitarbeiter und Kunden zu befassen..
Wir haben zwei wichtige Bereiche identifiziert, die für Vermögensverwalter und Makler im Jahr 2023 von Bedeutung sein werden:
Digitale transformation 2.0
Experten aus verschiedenen Quellen sehen, dass die Digitale Transformation 2.0 - oder kurz DT 2.0 - nur der nächste Schritt auf dieser kontinuierlichen Reise der technologischen Innovation ist. Ein Schwerpunkt wird wahrscheinlich auf der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen liegen, um zum einen besser zugängliche Dienstleistungen, eine stärkere Prozessautomatisierung sowie den Aufbau schlanker Systeme zu ermöglichen. Damit können die Kosten für die Transformation langfristig gesenkt und Zeit und Ressourcen gespart werden.
Einige der wichtigsten technischen Trends, die wir für den Markt im Jahr 2023 sehen, sind die folgenden:
Finden Sie die Talente, die Sie brauchen - Wie die Digitalisierung den HR-Prozess prägt
Wie bereits festgestellt, haben neue Entwicklungen, neue Vorschriften und die durch die Pandemie verursachten Veränderungen die Rahmenbedingungen aller Unternehmen dramatisch verändert. Sie haben auch die Arbeitswelt und die Anforderungen an die Arbeitsplätze verändert. In den nächsten Jahren wird der Bedarf an neuen Technologien und Lösungen steigen, die eine stärkere Personalisierung und Vernetzung der Arbeitswelt ermöglichen. Remote- oder Hybridarbeit ist in den Mittelpunkt gerückt, da immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, flexible Arbeitsumgebungen zu nutzen. Infolgedessen haben Unternehmen, die sich mit der Entwicklung von Lösungen für die digitale Zusammenarbeit befassen, neue Funktionalitäten entwickelt und ihre Plattformen entsprechend angepasst, um eine unkomplizierte, nahtlose und gleichberechtigte ortsunabhängige Kollaboration zu ermöglichen. Diese Veränderungen erfordern Spezialisten auf beiden Seiten der Dienstleistungen.
Die folgenden Bereiche sind nur Beispiele für anstehenden Herausforderungen bei der Personalbeschaffung:
Für die Arbeitgeber wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden, das die Nuancen des Finanzwesens ebenso beherrscht wie die sich ständig weiterentwickelnden technologischen Entwicklungen.
Unternehmen müssen auf folgende Fertigkeiten achten:
Die Arbeitgeber müssen ihre HR-Strategien entsprechend ändern: sie müssen möglicherweise ihre Einstellung und ihren Umgang mit ihrem „Mitarbeiterpool“ überdenken.
Employer-Branding-Strategien werden in den Vordergrund rücken. Da die Zahl der Arbeitskräfte schrumpft und es immer mehr spezialisierte Aufgaben gibt, müssen Arbeitgeber genau die Talente anziehen, die sie benötigen. Da inzwischen mehr als 75 % der Bewerber den potenziellen Arbeitgeber recherchieren, ist eine starke Marke von entscheidender Bedeutung. Die Art und Weise, wie Unternehmen Bewerber rekrutieren und - was noch wichtiger ist - wie sie Mitarbeiter halten können, hat sich aufgrund des technologischen Fortschritts, der sozialen Medien und der Karrierebewertungsseiten verändert.
Arbeitgeber nutzen Remote- oder Hybrid-Arbeitsplätze, die eine Integration von Arbeit und Privatleben ermöglichen, als Unterscheidungsmerkmal. Unternehmen, die die Popularität der Tele-/Hybridarbeit ignorieren, werden es nicht nur schwer haben, Spitzenkräfte einzustellen, sondern schon dabei Bewerbungen von Spitzenkräften zu erhalten. Während ihrer Stellensuche filtern viele Bewerber die Stellen aus, die eine Vollzeitbeschäftigung im Büro erfordern. Darüber hinaus werden im Jahr 2023 mehr Bewerber nach Unternehmen suchen, die die Integration von Beruf und Privatleben fördern, d. h. die es ihnen ermöglichen, dann zu arbeiten, wenn es für sie am günstigsten ist, um persönliche Verpflichtungen zu erfüllen (z. B. morgens ein paar Stunden zu arbeiten, nachmittags eine Pause einzulegen, um einen Termin wahrzunehmen oder die Kinder abzuholen, und dann abends wieder zu arbeiten). Der Blick auf die (Stech-) Uhr wird an Bedeutung verlieren, da die Manager den Erfolg anhand der Leistung der Mitarbeiter und nicht anhand des Zeitrahmens ihres Arbeitstages beurteilen.
Die Renaissance der "Unternehmenswerte". Mit den neuesten ESG-Berichtspflichten müssen Unternehmen ihren Standpunkt zu Ethik und gesellschaftlichen Werten sowie ihre Strategie für Diversität, Gleichberechtigung und Integration veröffentlichen - und immer mehr Bewerber und Kunden werden danach fragen.
Wie Ausbildung / Weiterbildung zu einem Wettbewerbsvorteil werden kann. Es ist eine Tatsache, dass das schnelle Tempo der Entwicklungen der Arbeitswelt kontinuierliche, maßgeschneiderte Schulungen erforderlich macht. Die Unternehmen müssen sowohl die vorhandenen Mitarbeiter weiterbilden als auch neue Talente dahingehend ausbilden, um neue oder veränderte Aufgaben zu erfüllen. Die Möglichkeit, nachgefragte Fähigkeiten zu erlernen, trägt zur Arbeitgebermarke bei. Das hilft, die benötigten Talente anzuziehen. Außerdem sollten die Einarbeitungsverfahren klar strukturiert und dokumentiert sein.
Infrastruktur - Angesichts der sich schnell entwickelnden Technologien erfordern die Mitarbeiter und die interne Infrastruktur die gleichen Bemühungen wie die Kunden. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung müssen sich auch die Tools anpassen.
Digitalisierung ist der Schlüssel zur Gewinnung künftiger Kunden im Finanzdienstleistungssektor
Der Generationswechsel findet bereits täglich statt. Die Frage, die sich stellt, ist: Sind die Marktteilnehmer dafür bereit? Verstehen sie den differenzierten Bedarf, die Erwartungen sowie die ganz unterschiedlichen Mentalitäten dieser verschiedenen Zielgruppen, die es zu bedienen gilt?
Laut Forbes werden die Silent Generation (WWII) und die Baby Boomers (zwischen 1946 und 1964 Geborene) nach ihrem Tod schätzungsweise 30 bis 68 Billionen Dollar an ihre erwachsenen Kinder, die so genannte Generation X (zwischen 1965 und 1980 Geborene) oder Enkel (zwischen 1981 und 1996 Geborene) übertragen.
Es wird erwartet, dass dieser Übergang junge Verbraucher zu Alphakäufern von Immobilien und anderen kostspieligen Gütern macht und sie zu erstrebenswerten Kunden der nächsten Generation von Finanzberatern, Banken und anderen Einrichtungen macht. Für diesen angehäuften Reichtum - Umfragen schätzen, dass die Boomer im Jahr 2020 mehr als 50 % des gesamten Vermögens und der Vermögenswerte in der US-Wirtschaft besitzen werden - ist eine detaillierte Planung und ein umfassendes Verständnis unerlässlich, da Steuern und Vorschriften für Schenkungen und Erbschaften immer komplexer werden.
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass sich die Marktteilnehmer bewusst sein müssen, dass sich beispielsweise die Erwartungen und Methoden der Millennials in Bezug auf das Finanzmanagement stark von denen ihrer Eltern oder der Generation Z unterscheiden. Wenn die Berater nicht auf diese Bedürfnisse eingehen können, werden sie sowohl das Vertrauen der Kunden und auch deren Vermögen verlieren. Als Reaktion auf die Tatsache, dass die meisten Kinder den Berater der Familie entlassen, wenn der Vermögensinhaber stirbt, beginnen immer mehr Unternehmen mit einer generationsübergreifenden Vermögensverwaltung.
Und das beinhaltet nicht nur ein ausgeklügeltes Beziehungsmanagement, sondern auch den Einsatz verschiedener Kommunikationsmethoden und -instrumente. Da die Boomer immer noch die Mehrheit der Vermögenswerte halten, bleiben sie im Fokus. Die Boomer sind heute mit der Technologie besser vertraut, so dass das Angebot einfacher und vor allem auch ansprechender digitaler Lösungen den Unternehmen helfen kann, effektiver in der Kundenkommunikation zu sein und die Effizienz der Berater zu verbessern. Dennoch müssen sie der Vorliebe vieler Boomer für persönliche Gespräche gerecht werden, wenn diese wichtige Finanzentscheidungen treffen.
Jüngere Generationen von Anlegern informieren sich selbst und führen zuerst einige Nachforschungen durch, bevor sie ihren Berater und ihre Anlageklasse auswählen. Für sie ist finanzielle Bildung ein selbstverständlicher Faktor, sie wollen ihr Vermögen nutzen, um Veränderungen zu finanzieren. Diese veränderte Denkweise, die diese Generation kennzeichnet, spiegelt sich auch in einer Verlagerung der Anlagegewohnheiten hin zu solchen Produkten wider, die ökologische und gesellschaftliche Aspekte wie ESG berücksichtigen. Genau dieser Wandel zwingt die Vermögensverwaltungsgesellschaften dazu, ihr Angebot, ihr Kundenerlebnis und ihre Beratungsstrategie zu überdenken, um Millennials anzusprechen.
Aber sie sind nicht die Einzigen: Die Gen Z ist auch noch da. Aufgrund des Altersunterschieds unterscheiden sich ihre Gedanken darüber, was die größten Fallstricke und Chancen, mit denen Anleger heute konfrontiert sind, erheblich von denen der Millennials - CFPs und Vermögensverwalter müssen sich dessen bewusst sein.
Mehr als die Hälfte der Erwachsenen der Generation Z ist bereits investiert - 26 % dieser Gruppe haben in den Aktienmarkt investiert - aber nur jeder vierte glaubt, den Aktienmarkt gut genug zu verstehen, um einem Freund zu erklären, wie er funktioniert. Außerdem fühlen sie sich in den unterschiedlichen Finanzkonzepten am sichersten, wenn es darum geht, einen Überblick von Ausgaben und Sparen zu erhalten. Als Folge dieser unterschiedlichen Kundengruppen müssen Berater und Vermögensverwalter nicht nur geeignete Kundenerlebnisse entwickeln, die den Erwartungen der Digital Natives und denen der digitalen Anfänger entsprechen, wenn sie ihre sogenannte Customer Journey einrichten. Darüber hinaus müssen die Beratung und die zugrundeliegenden Tools das finanzielle Verständnis dieser vielfältigen Kundengruppen widerspiegeln.
Die Bereitstellung digitaler Tools und die Bespielung der Kanäle für die Kundenkommunikation ist zu einem der Schlüsselfaktoren für die Gewinnung und Bindung von Kunden der neuen Generation geworden. Als Digital Natives bevorzugen die meisten jüngeren Kunden digitale Geschäftsmodelle, die eine personalisierte und intelligente Finanzberatung in großem Umfang bieten - wie ihre Selbstbedienungs-Bankkanäle.
Angesichts des zunehmenden Einsatzes von interaktiven Chatbots und KI ist es allerdings nach wie vor unerlässlich, ein menschenzentriertes Design aufrechtzuerhalten, um Kunden bei Bedarf Zugang zu einer „menschlichen“ Beratung zu ermöglichen. Die Pandemie sowie die anhaltende Unsicherheit und Volatilität der Märkte oder auch die Angst vor der langfristigen Inflation haben diese Einschätzung unterstrichen oder sogar verstärkt, so dass immer mehr Kunden wieder eine menschliche Beratung durch Vermögensverwalter suchen.
Mit all den neuen Vorschriften und Berichterstattungspflichten sorgen die Anleger aller Generationen für einen steigenden Bedarf an ESG-Produkten (Environmental, Social, and Governance). Die Berücksichtigung von ESG-Themen im Rahmen der Finanzanalyse ist zu einer wichtigen Motivation geworden - für Anleger und für Berater.
Ein weiterer Anlagetrend, der deutlich zugenommen hat, sind ETFs und Kryptowährungen. Die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten hat in den letzten Jahren enorm zugenommen, so dass Berater und Vermögensverwalter sicher sein müssen, dass sie in der Lage sind, die erforderliche fundierte Beratung zu erleichtern und dafür die entsprechenden Instrumente zu nutzen. Sobald die regulatorische Richtung klar sein wird, müssen die Berater eine Anpassung ihrer aktuellen Fähigkeiten und Prozesse vornehmen.
All dies ist mit steigenden Kosten und einem hohen Zeitaufwand verbunden. Da die neuen Entwicklungen und Vorschriften Hand in Hand gehen, müssen Berater jeder Größe und Schwerpunkt sicherstellen, dass sie auf dem Laufenden bleiben und sich der kommenden Trends, Anforderungen und Bedürfnisse bewusst sind.
Dabei werden digitale Lösungen für Berater für Vermögensverwalter immer wichtiger werden. Durch die Integration der richtigen Tools in ihre bestehenden Prozesse und Systeme müssen Vermögensverwalter in der Lage sein, sofortige Antworten auf regulatorische Fragen oder Produktdetails zu erhalten - wann und wo immer sie diese benötigen, damit sie sich auf die Beratung ihrer Kunden konzentrieren und somit schnellere Umsätze erzielen können.
Die wichtigsten Erkenntnisse: Infronts Sicht auf die Digitalisierung im Jahr 2023
Wenn Sie mehr über die neuesten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung erfahren möchten, besuchen Sie bitte folgende Webseiten:
The 5 biggest technology trends in 2023 everyone must get ready for now – Forbes
10 future IT trends & predictions for 2022/2023 you should be thinking about – Finances Online
Top 5 technology trends for 2023 – BearingPoint
Wenn Sie mehr über die Veränderungen in der HR-Welt im Zusammenhang mit der Digitalisierung erfahren möchten, besuchen Sie folgende Webseiten:
Talent acquisition trends 2023 – Korn Ferry
10 recruitment trends for 2022/2023 – Finances Online
Filling in the skills gaps in financial services – The Banker
10 recruitment trends to keep an eye on in 2023 – Human Resources Online
Recruiting trends to watch in 2023 – Untapped
Wenn Sie an einem tieferen Verständnis der Investitionstrends und des Generationentransfers interessiert sind, besuchen Sie bitte folgende Webseiten:
The future of wealth in the United States: Mapping trends in generational wealth – Deloitte
Wealth management: 8 trends for 2022-2023 that should not be ignored – Kee System
6 golden financial planning rules for millenials – Forbes
From Investing To Budgeting, How Millennials Are Disrupting Personal Finance – CB Insights
How to navigate the great wealth transfer according to top advisors – CNBC
Generation Z: Stepping into financial independence - Investopedia